Gesundheit. Allgemeinmediziner in Belfort weist Patienten ab, weil er "es nicht mehr kann"
Jihad El Ghaoui ist seit 2006 Allgemeinmediziner in Belfort und arbeitet im „größten medizinischen Zentrum Frankreichs“ mit 64 medizinischen Fachkräften. Er arbeitet zwar noch immer „nach alter Tradition“, lehnt aber seit diesem Jahr neue Patienten ab. Dies sei das Ergebnis eines langsamen Prozesses, sagt der Arzt, der im Rahmen unserer Ebra-Umfrage zu öffentlichen Dienstleistungen interviewt wurde.
Der rasche Ruhestand der Babyboomer hat erhebliche Auswirkungen auf die Allgemeinmedizin: Innerhalb von sechs Jahren hat sich die Wartezeit für einen Termin in der Praxis von Jihad El Ghaoui in Belfort von wenigen Tagen auf zwei Monate erhöht. Foto: Marie-Lise Perrin
Jihad El Ghaoui, Sie arbeiten seit fast 20 Jahren als niedergelassener Arzt. Warum mussten Sie in diesem Jahr neue Patienten abweisen?
Ich weise Patienten ab, weil ich mich mit 1.400 sozialversicherten Patienten überfordert fühle. Ich kann nicht mehr. Ich widme meinem Job 45 bis 60 Stunden pro Woche, und je mehr Zeit vergeht, desto mehr arbeite ich. Meine Hausbesuche, die normalerweise für Donnerstag geplant sind, muss ich manchmal auf Samstag verschieben, weil ich unter der Woche überbucht bin. Ich arbeite immer häufiger am Stück, meine Mittagspause ist belegt, ich esse nur 20 Minuten oder gar nicht. Und abends komme ich erst nach 20 Uhr nach Hause. Ohne die Unterstützung meiner Frau könnte ich dieses Tempo nicht durchhalten.
Was sind die Ursachen dafür...
...um mehr zu lesen, treten Sie unserer Abonnenten-Community bei
und greifen Sie auf alle unsere Artikel auf der Website und der mobilen App zu
ab 1 € für den ersten Monat, ohne langfristige Bindung
{'skus': ['lrlswgpremium16']}
Google: 1 € für den ersten Monat, danach 12,99 €
Le Républicain Lorrain
